Suchtberatung, Nothilfe, Safe/​r Use, Harm Reduction, Deine Rechte

Zuletzt aktualisiert am: 20.12.2024


Beratungsstellen vor Ort: kostenlos, unverbindlich und anonym

Du kannst dich immer unverbindlich an deine Beratungsstelle vor Ort werden: kostenlos und anonym. Als politische Initiative bieten wir selbst keine Beratung oder Hilfen an. Insbesondere aber vor dem Hintergrund der Stigmatisierung kann es manchmal nicht ganz leicht sein, über Konsum zu sprechen. Wir möchten im Fall von Unsicherheiten oder Problemen mit dem eigenen Konsumverhalten dazu ermutigen, bei Bedarf ohne Zurückhaltung und Scham die angebotenen Unterstützungs- und Gesundheitsleistungen zu nutzen

Daneben gibt es einige Möglichkeiten, Risiken beim Drogengebrauch zu reduzieren. Einige Initiativen und Programme, die saubere Konsumuntensilien, sichere Räume, Wissen und Safer Use- und Safer-​Partying-​Leitfäden bereitstellen, sind ebenfalls auf dieser Seite verlinkt.

Für Angehörige

Es kann belasten und Fragen aufwerfen, wenn du bei Freund*innen, Familie oder anderen Personen in deinem Umfeld Konsum bemerkst. Auch Angehörige können deshalb den Wunsch nach Gesprächen oder Unterstützung haben. Einige Beratungsstellen bieten deshalb auch Unterstützung für Angehörige an, die sich Sorgen um eine ihnen nahstehende Person machen. Im Podcast Donner.Wetter.Sucht – Podcast für Eltern und Erzieher:innen der Stadt Wien werden häufige Fragen beantwortet. Kinder und Jugendliche können sich zum Beispiel per Telefon oder Chat an die Nummergegenkummer wenden, kostenlos und anonym, um bei Sorgen und Problemen in der Familie Rat und Beistand zu finden.

Wenn du unter 25 bist

Du bist vermutlich auf dieser Seite, um dich zu informieren. Für dich selbst oder jemanden in deinem Umfeld. Das ist super! Das Wissen aus schulischer Aufklärung über Drogen und Drogengebrauch reicht manchmal nicht aus, um eine selbstbestimmte Haltung im Umgang mit Drogen zu entwickeln und aufgeklärte Entscheidungen zu treffen. Auf Drogengebrauch zu verzichten, ihn gegebenenfalls zu reduzieren oder zu verändern, kann eine gute Entscheidung sein, inbesondere auch als Heranwachsende unter 25: Psychoaktive Substanzen inklusive Alkohol und Tabak, und auch Zucker, greifen besonders stark in die Hirnentwicklung ein, solange es noch wächst. Möglicherweise spielen die ein oder anderen Substanzen in deinem Umfeld oder an der Schule dennoch bereits eine Rolle. Um mit den vielen wichtigen Fragen, die sich stellen können, nicht allein zu sein, empfehlen wir das Aufklärungsbuch High Sein.

Über diese Seite

Wir haben die nachfolgende Liste sorgfältig zusammengestellt und aktualisieren sie regelmäßig. Wir bitten aber um Verständnis, dass wir für die Inhalte der verlinkten Webseiten und Angebote keine Haftung übernehmen können. Hinweise nehmen wir gerne auf unter: team [at] mybrainmychoice . de (Kontaktformular)


Suchtberatung, Nothilfe, Harm Reduction, Sichere Räume

Wer Hilfe braucht, sollte sich dafür nicht schlecht fühlen. Lokale Beratungsstellen sind darauf spezialisiert zu helfen und wir möchten dazu ermutigen, die Angebote der kostenlosen und anonymen Beratungsstellen vor Ort ohne Zurückhaltung zu nutzen. 

Werde ich wirklich respektvolle Hilfe erhalten?“ 1. Abstinenz kann ein Ziel der Hilfe sein, aber niemand darf dich dazu zwingen und du darfst eine Beratung oder eine Behandlung jederzeit abbrechen. 2. Du hast ein Recht auf akzeptierende und ergebnisoffene Unterstützung und ein Recht auf Mitsprache. 3. Die falsche Behauptung, dass es einem erst extrem schlecht mit dem Drogengebrauch gehen müsse, um eine Chance auf Veränderung zu haben, gehört ebenfalls der Vergangenheit an. 4. Das Gesundheits- und Hilfesystem ist nicht frei von Vorurteilen und Stigmatisierung. Auch wenn in den letzten Jahren viele Verbesserungen erreicht wurden, gibt es noch Luft nach oben.

Über deine lokale Beratungsstelle hinaus verweisen wir auf:

Beratungsstellen, Nothilfe, Unterstützungsangebote

  • Deine Beratungsstelle vor Ort: Anonym, unverbindlich, kostenlos
  • Berliner Notdienst: Vor Ort, Chat oder Telefon; daneben auch Vista und Fixpunkt mit spezialisierten, niedrigschwelligen, akzeptierenden Angeboten in Berlin

Niedrigschwellige Überlebenshilfe

In Notsituationen nicht hilflos sein


Safer Use, Substanzinfos, Combi-​Checker, Pillenwarnungen, Drug Checking

Illegaler Drogengebrauch ist für Unbeteiligte oft nur dann sichtbar, wenn Unterstützungsangebote aufgesucht werden oder der Gebrauch rauchbarer oder injizierbarer Substanzen in der Öffentlichkeit stattfindet (z.B. infolge von Wohnraummangel). Tatsächlich geschieht der meiste Drogengebrauch, bei allen psychoaktiven Substanzen, einerseits in privaten Innenräumen und andererseits nicht im Zusammenhang mit einer Abhängigkeit, das heißt, er läuft unter dem Radar. 

Auch ohne konkret vorliegende Probleme, möchten wir betonen: Safer Use ist wichtig! Für informiertere Entscheidungen und zur Reduzierung von Risiken verweisen wir auf:

Aufklärung

Substanzinfos und Pillenwarnungen

Drug Checking

Safer Use Leitfäden


Das Gesetz und Deine Rechte

Es gibt einige gute Publikationen von Fachverbänden, die Konsumierende illegalisierter Substanzen und Personen, die unter Verdacht einer Straftat stehen, über die Rechte als Patient*innen oder im Kontakt mit der Justiz aufklären. Die Richtigkeit und Aktualität der verlinkten Rechtsinformationen können wir selbst leider nicht gewährleisten und bitten dafür um Verständnis. Grundsätzlich ist es immer zu empfehlen, sich bei konkreten Fragen individuelle Rechtsberatung einzuholen. 

Sollte gegen einen ermittelt werden, ist es ratsam, sich so früh wie möglich eine*n Anwält*in zu suchen. Auch wenn ein Fall klein und unkompliziert wirkt, wenn du dir Hilfe einer*s Anwalt*in leisten kannst, nimm sie in Anspruch. Was einen in der deutschen Justiz im Allgemeinen erwartet und welche Rechte man als Bürger*in hat, erklärt der Journalist Ronen Steinke in seinen Büchern „Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich“ und, zusammen mit der Journalistin Nora Markard, in „Jura not alone“.

Als Patient*innen

Im Straßenverkehr

Polizei & Justiz


Ein politisches Problem: Die Stigmatisierung und Kriminalisierung von Personen, die Probleme mit ihrem Drogengebrauch haben

Als politische Initiative rufen wir nicht zum Drogengebrauch auf. Wir beschäftigen uns mit ihm, weil er stattfindet. Die historisch gewachsene und auch heute geltende Kriminalisierung und die damit zusammenhängende Stigmatisierung stellen ein rechtliches und gesellschaftliches Problem für die Gesundheit und andere Menschenrechte dar.

Die Stigmatisierung und Kriminalisierung von Unterstützungsangeboten, die Patient*innen nicht nur Abstinenz nötigen, verwehrt Konsumierenden mit einer Abhängigkeit, evidenz-​basierte Gesundheitsversorgung (bspw. Diamorphin-​gestützte Behandlung) und schadensmindernde Angebote (bspw. Zugang zu sauberen Spritzen in Haft). Infolge von Stigmatisierung und Kriminalisierung werden existierende Unterstützungsangebote teilweise erst aufgesucht, wenn ein Krankheitsverlauf weit fortgeschritten ist. Oder Behandlungen erfolgen möglicherweise unfreiwillig über Strafrecht, Polizei und Gerichte. (Siehe hierzu auch den Bericht der unabhängigen UN-​Berichterstatterin für das Recht auf Gesundheit von Oktober 2024)

Mögliche Schäden und Risiken beim Gebrauch psychoaktiver Substanzen lassen sich reduzieren. Zu einer guten Risikoabwägung gehört daher die Möglichkeit, sich öffentlich und im Umfeld mit Drogen und Drogenpolitik auseinandersetzen zu können, ohne Nachteile wie Ausgrenzung, Jobverlust oder Strafen befürchten zu müssen. Reflektierte Entscheidungen über Risiken sind durch Zugang zu Informationen sowie verlässliche Qualität und Transparenz der Zusammensetzung möglich. Die Strafverfolgung erschwert und behindert leider die Etablierung von sicheren Rahmenbedingungen.

#MyBrainMyChoice Gegen Stigma

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