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Kategorie: Drogentod

Zum Gedenktag: „Sorgloser Drogengebrauch ist ein Privileg.“

Der Redebeitrag von Philine Edbauer (MBMC Initiative) zum Gedenk- und Aktionstag 21. Juli für verstorbene Drogengebrauchende 2023 am Kottbusser Tor, Berlin Heute ist ein Tag für Sichtbarkeit. Die ersten 20 Jahre meines Lebens wurde ich praktisch nicht gesehen. Ich hätte genauso gut nicht geboren werden können und kein Erwachsener hätte mich damals, als die dich ich bin, vermisst. Es ist…

Beate Stör: „Du“ – Gedicht zum Gedenktag 2023

Gast-​​Beitrag von Beate Stör (Elternkreis Leutkirch) Gedicht zum Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher_​​innen am 21. Juli 2023. Dass Du leidest geschieht Dir recht, denn Du nimmst Drogen – Du bist schlecht. Du kannst nicht zur Arbeit gehen? Das können wir gar nicht verstehen und verlieren die Geduld, denn Du bist selber daran schuld! Kein Mensch hat gesagt Du sollst das nehmen, mit Dir,…

Zur Wohnsituation Drogengebrauchender und Substituierter in Städten

Marc Seidel engagiert sich mit dem Selbsthilfenetzwerk JES Berlin für die Interessen und Bedürfnisse von Menschen, die illegale Drogen nehmen; neben der Entkriminalisierung bspw. für das Recht auf den Zugang zu Substitutionsbehandlung. In seinem Redebeitrag zum Gedenktag für die verstorbenen Drogengebraucher_​​innen 2022 legte er spezifische Auswirkungen von Wohnungs- und Obdachlosigkeit auf marginalisierte Drogengebraucher*innen dar – ein Thema, an dem man…

Wir haben diese Drogenpolitik nicht verdient.“ – Zum Gedenktag 2022

Unser Redebeitrag zum Gedenktag für die verstorbenen Drogengebraucher_​​innen – von Philine Edbauer und Elli Schwarz: Personen, die illegale Drogen nehmen, Personen, die mit einer Abhängigkeit leben, Personen, die sich um ihre Angehörigen sorgen haben, diese Drogenpolitik nicht verdient. Wir haben diese Drogenpolitik nicht verdient. Kinder und Jugendliche haben diese Drogenpolitik nicht verdient. Und nachfolgende Generationen haben diese Drogenpolitik nicht verdient.…

Mit würdevoller Substitution und Safe Supply gegen den Drogentod

Der Redebeitrag zum Gedenktag an die verstorbenen Drogengebraucher:innen 2021 von Elli Schwarz und Philine Edbauer Organisation des Gedenkens und Protests am Kottbusser Tor: JES Berlin Infos zum Internationalen Gedenktag (21.7.): gedenktag21juli​.de Es ist wichtig, dass es Therapiemöglichkeiten für abhängige Drogenkonsumenten:innen gibt, die nicht Abstinenz als Bedingung (oder direktes Ziel) setzen und den Gebrauchern:innen Möglichkeiten bieten, den Weg in einen normalisierten…

International Overdose Awareness Day 2020

Der 31. August ist international als Overdose Awareness Day anerkannt, um den Menschen zu gedenken, die durch eine Überdosierung illegaler Drogen gestorben sind. Auch in Deutschland sterben jedes Jahr viele Menschen im Zusammenhang mit illegalem Drogengebrauch: 2019 waren es 1.398 Todesfälle – ein Anstieg von fast 10% zum Vorjahr – wobei Opioid-​​Überdosierungen der häufigste Grund sind. [2020 stieg die Zahl…

Niemand muss in Leid und Elend sterben.

Der Redebeitrag zum Gedenk- und Protesttag für die verstorbenen Drogengebraucher_​​innen 2020 von Philine Edbauer Bei der #mybrainmychoice Initiative arbeiten wir daran, die gesamtgesellschaftliche Reichweite von Drogengebrauch und Drogenpolitik verständlicher und relevanter zu machen. Diese Rede bezieht sich auf das diesjährige Thema des Gedenktags „Menschenrechte, Wohnraum, Versorgungssicherheit“ und soll Zusammenhänge zwischen Drogengebrauch, Stigmatisierung von Armut und Stadtentwicklung verdeutlichen. In Gesprächen über…

Drogentod ist kein konsumbedingtes Problem – sondern ein politisches.

Ein Hintergrund-​Artikel von Julia Meisner

Am 24. März wurde die Zahl der 2019 durch den Gebrauch illegalisierter Drogen verstorbenen Menschen in einer Pressemitteilung der Bundesdrogenbeauftragten, Daniela Ludwig, veröffentlicht. Diese Zahl ist grundsätzlich grausam, in diesem Jahr nahm sie jedoch eine besonders erschreckende Dimension an: Rund 10 Prozent mehr Drogentote verzeichnete Deutschland 2019 im Vergleich zum Vorjahr. Konkret sind das 1.398 statt 1.276 Personen und damit 122 mehr Todesfälle.1a [2020 stieg die Zahl um weitere 13 Prozent auf 1.581; 2021 um weitere 15,5 Prozent auf 1.826 verstorbene Personen.1b,1c]

Diese Entwicklung sei „auf keinen Fall hinzunehmen“ sagt Frau Ludwig auf der einen Seite – auf der anderen wird in verschiedenen Debatten nicht selten betont, dass die Zahl „illegaler Drogentoter“ im Verhältnis zu all den Menschen, die durch den Gebrauch legaler Substanzen sterben, doch eigentlich sehr niedrig sei und damit nahezu vertretbar erscheint.2