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Kategorie: Drogentod

Drogentod ist kein konsumbedingtes Problem – sondern ein politisches.

Ein Hintergrund-​Artikel von Julia Meisner

Am 24. März wurde die Zahl der 2019 durch den Gebrauch illegalisierter Drogen verstorbenen Menschen in einer Pressemitteilung der Bundesdrogenbeauftragten, Daniela Ludwig, veröffentlicht. Diese Zahl ist grundsätzlich grausam, in diesem Jahr nahm sie jedoch eine besonders erschreckende Dimension an: Rund 10 Prozent mehr Drogentote verzeichnete Deutschland 2019 im Vergleich zum Vorjahr. Konkret sind das 1.398 statt 1.276 Personen und damit 122 mehr Todesfälle.1a [2020 stieg die Zahl um weitere 13 Prozent auf 1.581; 2021 um weitere 15,5 Prozent auf 1.826 verstorbene Personen.1b,1c]

Diese Entwicklung sei „auf keinen Fall hinzunehmen“ sagt Frau Ludwig auf der einen Seite – auf der anderen wird in verschiedenen Debatten nicht selten betont, dass die Zahl „illegaler Drogentoter“ im Verhältnis zu all den Menschen, die durch den Gebrauch legaler Substanzen sterben, doch eigentlich sehr niedrig sei und damit nahezu vertretbar erscheint.2

Über die Opioid Krise in den USA

Ein Beitrag von N.N.

In einem der letzten Newsletter fragte Philine nach Input zur US-​Opioid und Overdose crisis. Wir haben uns kurz ausgetauscht und festgestellt, dass wir uns dem Thema von zwei ganz verschiedenen Ausgangspunkten aus genähert hatten. Während sie sich vorwiegend mit der politischen Bedeutung beschäftigt, liegt mein Hauptaugenmerk auf der Situation der Menschen mit einer Abhängigkeit und Drogenhilfe. Meine Infos dazu möchte ich euch in einem Blogbeitrag vorstellen: Wie ist die aktuelle Lage, wie unterscheiden sich die Personen mit einer Abhängigkeit von heute von denen von früher, wie kam es zu dem Anstieg der Verschreibungen von Opioiden in den USA? Wie kann das Drogenhilfe- und Gesundheitssystem der USA darauf reagieren? Und last but not least: Warum eigentlich Opioide?