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Crackkonsum: Handreichung für die Drogenhilfe

Dieser Artikel erschien zuerst im Drogenkurier, dem Magazin des JES-​Bundesverbands. Wir danken dem JES-​Bundesverband für die Erlaubnis zur Zweitveröffentlichung. Alle Ausgaben des Drogenkuriers und das Bestellformular fürs Abo finden sich hier. Alle Ausgaben stehen zudem kostenlos als PDF-​Download zur Verfügung. Dieser Artikel stammt aus Ausgabe 138hier vollständig gelesen werden kann.

Autor: Dirk Schäffer


In den letzten Monaten erlebten wir teilweise eine öffentliche Diskussion in den Medien um die Folgen des deutlich gestiegenen Crackkonsums, die nicht hilfreich war.

Natürlich, Problembeschreibungen sind wichtig, aber eine skandalisierende Berichterstattung, wie sie in manchen Medien zu lesen war, die als Nebeneffekt zu einer noch intensiveren Stigmatisierung von Drogenkonsument*innen beitragen kann, trägt nur wenig zur Lösung dieser Herausforderungen bei. Die Bundearbeitsgemeinschaft der Drogenkonsumräume, die vor Ort mit den Folgen und Veränderungen des sichtbaren Crackkonsums in der Öffentlichkeit konfrontiert sind, haben in Kooperation mit der Deutschen Aidshilfe daher eine Handreichung mit Praxisempfehlungen erarbeitet, die später in übergeordnete Handlungsempfehlungen einfließen sollen. Merkmal dieser Handreichung ist, dass sie sich an Maßnahmen orientiert, die bereits punktuell vor Ort in Drogenkonsumräumen implementiert wurden und die einen gewissen Erfolg zeigen. Die Handreichung enthält sowohl Empfehlungen zur Infektionsprophylaxe über Tagesruhebetten bis hin zu Ernährungsvorschlägen. Wichtig ist, dass es sich hier mehrheitlich um relativ einfach vor Ort umsetzbare und wenig kostenintensive Maßnahmen handelt.

Drogenbeauftragter unterstützt die Arbeit zum Thema Crackkonsum

Zu unserer Freude interessierte sich auch der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Herr Blienert, für diese Handreichung. So kam es zu einer gemeinsamen Vorstellung der Arbeitsergebnisse im Rahmen einer vor Ort-​Pressekonferenz im Drogenkonsumraum Druckausgleich in Berlin zusammen mit Astrid Leicht von Fixpunkt und Mitarbeiter*innen des Druckausgleichs.

Kostenlose Broschüre der Deutschen Aidshilfe e.V.. „Handreichung zur Anpassung der Angebote in Aids- und Drogenhilfe für Crack-Konsument*innen“ (Auf das Bild klicken für die Webversion und den Link zum PDF.)

Der Titel wurde von MBMC geändert. Der ursprüngliche Titel ist: „Handreichung zum Thema Crackkonsum. Drogenbeauftragter unterstützt Anliegen.“

Über den Autor:

Dirk Schäffer arbeitet als leitender Referent für Drogen und Strafvollzug bei der Deutschen Aidshilfe (DAH).

Über den Drogenkurier:

Seit 1990 informiert das Magazin über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen „Leben mit Drogen“, Medizin, Fortbildungen und Medien. Alle Ausgaben und weiteren Informationen sind hier kostenlos als PDF abrufbar und im Print-​Abo bestellbar.

Über den JES-​Bundesverband e.V.:

JES (Junkies, Ehemalige und Substituierte) ist ein bundesweites Netzwerk von Gruppen, Vereinen, Initiativen und Einzelpersonen, die sich unter dem gemeinsamen Dach des JES Bundesverbands für die Interessen und Bedürfnisse Drogengebrauchender Menschen engagieren. Weitere Infos hier

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