Die drogenpolitische Initiative #mybrainmychoice fordert mittels einer Onlinepetition die Einrichtung einer Expert*innenkommission für eine neue Drogenpolitik. Diese Forderung ist ungemein wichtig und wurde zuvor bereits von den Herausgeber*innen und Redakteur*innen des Alternativen Drogen- und Suchtberichts gestellt. Drogenpolitik sollte evidenzbasiert und menschenfreundlich sein, zwei Merkmale, die aktuell nur beachtet werden, wenn sie der drogenpolitischen Opportunität der Politiker*innen dienlich sind, letztlich aber nur durch eine Expert*innenkommission wirklich sichergestellt werden können.
Schlagwort: drogen
Worauf wir achten sollten, wenn wir über Drogen reden
Der Kriminologe Liviu Alexandrescu hat kürzlich eine Studie über die Medienberichterstattung zu sogenannten „Spice Zombies“ in UK durchgeführt. Insbesondere Menschen, die durch belastende Lebensumstände benachteiligt sind und als Obdachlose im öffentlichen Raum auffallen, sind Objekte abwertender journalistischer Beiträge. Liviu Alexandrescu beleuchtet den Zusammenhang zwischen dieser Form des Journalismus und der Sozial- und Sparpolitik des letzten Jahrzehnts.
Um seine Erkenntnisse auf die Situation in Deutschland zuverlässig anzuwenden, bräuchte es eine eigene Untersuchung; in Anbetracht der jedoch noch geringen kritischen Auseinandersetzung mit der deutschen Medienberichterstattung bezüglich Drogengebrauchs haben wir Liviu Alexandrescu um dieses Interview gebeten.
Während in UK die synthetischen Cannabinoide, genannt „Spice“, zur „Horrordroge“ wurden, drehen sich die Schreckensgeschichten hierzulande meist um Crystal Meth und Heroin. Das Frankfurter Bahnhofsviertel ist dabei ein populärer Schauplatz für abwertende Meinungen über den Drogengebrauch von Armen und Obdachlosen – ohne dass größere (beispielsweise sozialpolitische) Zusammenhänge der Notlagen untersuchen werden (z.B. hier, hier, hier).
29. Mai: Wahrnehmung von „Süchtigen“
Liebe Freund_innen des drogenpolitischen Wandels, liebe Neugierige, wir laden euch herzlich zu unserer zweiten #mybrainmychoice-Veranstaltung ein! Wir schauen uns Filmausschnitte an, um sie dann zusammen zu diskutieren. Wir möchten mit euch darüber reden, wie „Süchtige“ öffentlich wahrgenommen werden. Das Bild von „den Junkies“ im Frankfurter Bahnhofsviertel wird in der Berichterstattung ganz anders dargestellt und verwendet als „Neuro Enhancement“ unter Studis oder wiederum „Koksern“ in Unternehmensberatungen. Warum macht man da Unterschiede? Was steckt historisch dahinter und warum sind illegale Substanzen gesellschaftlich mit Angst verbunden? Es ist uns eine Ehre, den Abend wieder im Vétomat in Friedrichshain zu verbringen! Filmstart ist um 20 Uhr. Wir freuen uns auf bekannte und neue Gesichter! Julia & Philine Ankommen ab 19:30 Uhr Filmstart um 20:00 Uhr Eintritt frei Ort: Vétomat, Wühlischstraße 42, Berlin-Friedrichshain Getränke gibt es dort an der Bar. Zur Facebook-Veranstaltung: facebook.com/events/164198760916458/
#mybrainmychoice 2.0
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