Seite aktualisiert am 3.12.2024
Aktuell gibt es öfter mal Schlagzeilen, die suggerieren, „Die Suchtmedizin“ oder alle Suchtmediziner seien gegen die Cannabis-Legalisierung. Das ist irrführend bzw. falsch. Hier ist eine (unvollständige) Auswahl von Stellungnahmen pro Entkriminalisierung und pro Legalisierung. Die Suchtexpert*innen betonen jeweils, dass eine Legalisierung als gut durchdachte Regulierung im Sinne von Verbraucher*innen- und Jugendschutz verstanden und realisiert werden müsse.
- fdr+ Fachverband für Drogen und Suchthilfe, Pressemitteilung am 21.3.2024: Cannabis-Regulierung ist überfällig (PDF)
- Suchtforscher Prof. Dr. Heino Stöver und Prof. Dr. Daniel Deimel, Pressemitteilung am 19.01.2022: Grundlegende Reform der Drogenpolitik ist längst überfällig
- Deutsche Aidshilfe, Beitrag am 29.10.2021: Cannabislegalisierung allein reicht nicht – wir brauchen eine neue Drogenpolitik!
- Therapieverbund Ludwigsmühle am 13.10.2021: Cannabis-Legalisierung endlich auf den Weg bringen
- Bayerischer Suchthilfeträger Condrobs am 25.8.2021: Vorstoß in der Drogenpolitik
Desweiteren:
- 40+ Professor*innen, Dozierende und Expert*innen aus verschiedenen Fachbereiten appellierten am 19. Februar 2024 an den Bundestag in einem Offenen Brief, für das Cannabis-Gesetz zu stimmen.
- 50+ Professor*innen, Dozierende und Expert*innen aus verschiedenen Fachbereiten appellierten am 5. März 2024 an den Bundesrat, den 1.4. als Starttermin beizubehalten.
Ein Beitrag von Philine Edbauer
[…] Es ist zu verhindern, dass eine praktische Auslegung des CanG dazu führen kann, die Menschenrechte von Menschen, die illegale Drogen nehmen und/oder möglicherweise eine Abhängigkeit haben, noch weiter verletzt werden. Die Idee, dass Menschen von der Polizei in eine Behandlung zu überführen seien, bricht mit dem menschenrechtlichen Grundsatz auf Freiweilligkeit von (Nicht-)Behandlung (siehe: UN experts call for end to global ‘war on drugs’ / „UN-Expert*innen fordern die Beendigung des weltweiten „Kriegs gegen Drogen““). Dies ist nicht „nur“ ein idelles Prinzip, sondern die Kriminalisierung ist ein praktisches Hindernis für den Behandlungserfolg. Aus diesem Grund unterstützen Suchtexpert*innen eine Entkriminalisierung und (begrenzte Formen der) Legalisierung von Cannabis bei gleichzeitiger Verbesserung und flächendeckenden evidenzbasierter Behandlungsansätze, was heißt, eine Gleichstellung zu anderen Gesundheitsdiensten (siehe u.a. „Suchtexpert*innen für die Cannabislegalisierung“). […]