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Schlagwort: Philine Edbauer

Interview mit M. über Substitution und das Frankfurter Bahnhofsviertel

M. gab Philine im November 2018 eine Führung durch die Straßen des Frankfurter Bahnhofsviertels, die bekannt für ihre sichtbaren Drogenkonsument*innen und ihre Drogenkonsumräume sind. M. hat mehrere Jahre Heroin konsumiert, bevor sie vor zwei Jahren ein Substitutionsprogramm begann. Im Interview erklärt sie Abläufe von Substutionsprogrammen und erzählt, wie sich Innen- und Außenperspektiven vom Frankfurter Bahnhofsviertel unterscheiden. M. spricht außerdem über das politische Spannungsfeld zwischen der Unterstützung von Konsumierenden in schwierigen Situationen und ihrer Verdrängung aus dem Stadtbild.


mybrainmychoice: Wie kam es, dass du einen Substitutionsarzt aufgesucht hast?

M.: Das hat sich gewissermaßen logisch ergeben. Ich war mit meiner Abhängigkeit an einen Krisenpunkt gekommen, die Situation hat mich zunehmend eingeschränkt und Alternativen wie selbstorganisiert oder stationär entziehen kamen aus verschiedenen Gründen nicht infrage. Da ging ich zu einer der niedrigschwelligen Einrichtungen im Bahnhofsviertel, ließ mich beraten und kam zum Glück innerhalb kurzer Zeit bei einem Arzt unter.

Leben ohne Alkohol

Ein Gespräch mit Patrick Schönfeld

Patrick Schönfeld trinkt schon seit seiner Jugend nicht mit, wenn sich andere an Alkohol berauschen. In diesem Interview teilt er seine Perspektiven auf eine seltsam zu beobachtende und zu wenig reflektierte Norm. Als Der Artgenosse zerlegt er in seinem YouTube-​Channel und in seinen Comics auf Facebook Pseudoargumente gegen Veganismus. Patrick arbeitet als Medien- und Kommunikationsdesigner und ist Mitglied der Giordano-Bruno-Stiftung.


mybrainmychoice: Die meisten machen ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol in ihrer Jugend. Wie ist das an dir vorbeigegangen?

Patrick: Ich fand es schon immer befremdlich, was für seltsame Gruppendynamiken Menschen manchmal entwickeln und dabei Sachen tun, die ich nicht wirklich verstehe oder unterhaltsam finde. Wenn bei uns – ich bin in einer kleinen Kreisstadt mit 10.000 Einwohnern aufwachsen – Jugendliche vor Kneipen oder Discountern zusammen gesoffen haben, hat sich mir dieser Reiz nicht erschlossen. Es wäre vielleicht anders gewesen, wenn ich die Leute cool gefunden und mich gut mit ihnen verstanden hätte. 

Interview mit Sebastian über Psychosen und Leistungsdruck

Sebastian* ist 28 und studiert in Berlin. Seit er 20 war, lies er sich wiederkehrend durch medikamentöse Therapien behandeln. Für 3 Monate hielt er sich in einer Klinik auf und lebte danach in einer therapeutischen WG. Es wurde eine sogenannte drogeninduzierte Psychose** diagnostiziert, die durch langjährigen und intensiven Cannabis- und Alkohol-​Konsum in seiner Jugend – in Verbindung mit Leistungsdruck und Ängsten – ausgelöst worden sei.

Interview mit Xaver über MDMA, 2 C‑B und Bigotterie

Xaver*, 28, vereint alle biographischen und äußerlichen Merkmale, um in unserer Gesellschaft bevorteilt zu werden. Der Substanzkonsum gehört zu seinem Leben, aber man sieht es ihm nicht an. Wenige Jahre nach seinem Studium hat er nun eine gute Position in einem bekannten Internet-​Unternehmen, legt darauf aber keinen Wert.

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