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My Brain My Choice Initiative Beiträge

Nagaenthran K. Dharmalingam: Todesstrafe im Namen der „Drogenbekämpfung“

Nagaenthran K. Dharmalingam wurde nach zwölf Jahren im Todestrakt gehängt. Fast alle, denen eine Hinrichtung droht, sind wegen Drogendelikten inhaftiert.“ – Philine Edbauer (#mybrainmychoice Initiative) hat zusammen mit Leona Pröpper (Watch Indonesia e.V.) einen Artikel über die Todesstrafe und Drogengesetze in Singapur für die Jungle World geschrieben. Ein Ausschnitt: „Ab einer Menge von 15 Gramm schreibt das Gesetz die Todesstrafe…

Memorandum: Das Stigma von Sucht verstehen und überwinden

2016/​​2017 hat eine Gruppe aus Fachleuten der Suchtforschung und anderen Disziplinen sowie Praktiker*innen der Suchthilfe ein Memorandum erarbeitet. Es schildert die Problematiken der Stigmatisierung von Sucht und gibt Kolleg*innen sowie der Politik Handlungsempfehlungen, um diese zu beheben. Die Autor*innen des Memorandums werden am Ende der Seite vorgestellt. Die #mybrainmychoice Initiative war nicht an der Entstehung des Memorandums beteiligt. Wir verwenden…

Warum Deutschland Drug Checking braucht

Ein Beitrag zum International Drug Checking Day von Philine Edbauer

Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag vereinbart, dass „Modelle zum Drugchecking und Maßnahmen der Schadensminderung [ermöglicht und ausgebaut werden]“ (Seite 87). Drug Checking ist zwar nicht illegal, aber befindet sich in einer Grauzone. Mit gutem Willen können die Bundesländer Lösungen finden. Thüringen macht es in kleinem Umfang vor. Berlin befindet sich in der Vorbereitung eines Stadt-​umfassenden Projekts (das mitunter deswegen seit ein paar Jahren sensibel für einige Verzögerungen ist). 

Drug Checking ist meist mit dem Party- und Festivalkontext assoziiert, aber grundsätzlich bezeichnet es einen Service für die Gebraucher:innen aller illegalisierter Drogen und funktioniert im Kern so: Konsumierende bringen die illegal erworbenen Substanzen zu mobilen oder stationären Laboren und erfahren im Gespräch mit Fachleuten aus dem Bereich der Drogenhilfe, was in den Substanzen enthalten ist und in welcher Dosis. Die Ergebnisse werden außerdem an Gesundheitsämter und Kliniken übermittelt, die so besser auf Notfälle reagieren können sowie an Initiativen weitergegeben, die Pillenwarnungen verbreiten.

Heute ist der International Drug Checking Day, der auf die dringende Notwendigkeit dieser Maßnahme aufmerksam machen soll. Warum es erstrebenswert ist, Drug Checking in allen Bundesländern einzuführen und die Hindernisse auf Bundesebene aufzuheben, zeigen die folgende 7 Gründe. Im Anschluss wird auf häufige Bedenken eingegangen.

Zu Gast im SWR1: Drogengebrauch, Schmerzen und Legalisierung QUELLEN

Philine Edbauer im Gespräch mit Wolfgang Heim beim SWR1 in der Sendung „Erzähl mir was Neues“, 16.3.2022 (Audio in allen Podcast-​​Apps und Video) „Bei Erzähl mir was Neues unterhalten sich Philine Edbauer und Wolfgang Heim über den Mythos der Einstiegsdroge, wie Eltern mit ihren Kindern über Drogen sprechen können und welche Drogen sie beide schon ausprobiert haben.“ – Aus der Ankündigung…

Suchtexpert*innen für eine Cannabislegalisierung

Aktuell gibt es öfter mal Schlagzeilen, die suggerieren, „Die Suchtmedizin“ oder alle Suchtmediziner seien gegen die Cannabis-​​Legalisierung. Das ist irrführend bzw. falsch. Hier ist eine (unvollständige) Auswahl von fünf Pro-​​Entkriminalisierung und Pro-​​Legalisierung-​​Stellungnahmen. Die Suchtexpert*innen betonen jeweils, dass eine Legalisierung als gut durchdachte Regulierung im Sinne von Verbraucher:innen- und Jugendschutz verstanden und realisiert werden müsse. Suchtforscher Heino Stöver und Daniel Deimel:…

Definition: Harm Reduction

Harm Reduction“ umfasst alle Maßnahmen, die Lebensqualität verbessern. Und zwar aus der Sicht derjenigen, die das Leben leben. Vertrauen, Respekt und das Wissen und Erleben von Gebraucher:innen legaler und illegaler Drogen, mit und ohne Sucht, sind maßgeblich. Damit Harm Reduction nicht nur hinter den Schäden kriminalisierender und stigmatisierender Drogen- und Suchtpolitik aufräumt, umfasst das Konzept ebenso die politische Forderung nach einer evidenzbasierten, entmoralisierten drogenpolitischen Reform. Harm Reduction ist das Gegenmodell zur prohibitiven Drogenpolitik sowie zum Abstinenzziel als ausschließlicher Bedingung für das Gewähren von Suchthilfe.

Deutschsprachige Synonyme: Schadensminimierung, Schadensminderung, Akzeptierende Suchthilfe und Drogenarbeit

Definitionen: Legalisierung, Regulierung, Entkriminalisierung

Als „Legalisierung“ wird der Prozess bezeichnet, den eine Droge von ihrem gesetzlichen Status von „illegal“ zu „legal“ durchläuft. Manchmal heißt es auch „Re-​Legalisierung“, um zu betonen, dass die Prohibition (das Totalverbot einiger Drogen) erst 50 Jahre jung ist.

Regulierung“ (oder auch: „Legale Regulierung“) ist das Wort für die gesetzlichen Rahmenbedingungen für einen Markt. Eine strenge legale Regulierung sieht einen begrenzten Zugang zu einer Droge vor und kann dafür aber möglicherweise die Nachfrage nicht ausreichend bedienen (sodass illegale Märkte koexistieren). Als „unregulierte Märkte“ gelten illegale Märkte. Alle legalen Märkte unterliegen mehr oder weniger Regeln. Als vergleichsweise gering regulierter legaler Markt kann Bier als Beispiel dienen.

An der Seite unserer Peers: Was zu wissen und zu tun ist!

Menschen, die Drogen nehmen, und auf medizinische Versorgung angewiesen sind, gehören zu den besonders vulnerablen Gruppen auf der Flucht und in der Ukraine. Auf dieser Seite sind Informationen versammelt und Ressourcen verlinkt, was du mit und ohne Geld tun kannst. Einige Informationen sind auf Englisch, die aber mit dem Programm deepl​.com gut übersetzt werden können. Erweitert und überarbeitet am: 19.12.2023…