Auch 2021 wieder haben wir zum Global Day of Action der internationalen Support Don’t Punish-Kampagne mit einer Streetart-Aktion auf dem Tempelhofer Feld beigetragen. Dabei wurden wir von den Students for Sensible Drug Policy (SSDP) Berlin unterstützt. Main Artist: Niko Sendker
Kategorie: International / UN
Todesstrafe im Namen der „Drogenbekämpfung“
„Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.“ – Artikel 5 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 Michael Kleim ist Theologe, Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Gera und Mitglied des drogenpolitischen Expert:innen-Netzwerkes Schildower Kreis. Seit vielen Jahren engagiert er sich für die Abschaffung der Todesstrafe. Nachdem er in der DDR-Opposition aktiv war – die…
International Overdose Awareness Day 2020
Der 31. August ist international als Overdose Awareness Day anerkannt, um den Menschen zu gedenken, die durch eine Überdosierung illegaler Drogen gestorben sind. Auch in Deutschland sterben jedes Jahr viele Menschen im Zusammenhang mit illegalem Drogengebrauch: 2019 waren es 1.398 Todesfälle – ein Anstieg von fast 10% zum Vorjahr – wobei Opioid-Überdosierungen der häufigste Grund sind. [2020 stieg die Zahl…
How we talk about drugs and why it matters
#mybrainmychoice: Why is the analysis of media coverage on drug users a relevant research topic?
Liviu Alexandrescu: As we can see well and beyond the scope of drug policy, how public discourse frames various events and conditions unfolding in the news cycle has consequences in terms of how the social issues framing them are eventually dealt with. This obviously matters for all manner of political and philosophical reasons relating to any democratic society’s responsibility to look after its most vulnerable. But even more so when it comes down to groups such as those deemed to be ‘problematic substance users’, who tend to be exposed to other vulnerabilities and forms of marginalization pertaining to low socio-economic status, racist policing and so on.
These have been groups historically stigmatized and subjected to various forms of symbolic* and physical violence under the guise of the ‘war on drugs’ and prohibitionist drug laws, by governments, law enforcement and civil populations, often in complicity. Criminological research should aim to understand, as well as counteract the cultural mechanisms and persisting stigma that oftentimes legitimise the abuse they face.
„Sucht“ – dieser Begriff ist in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken, kaum eine Diagnose ist in der Gegenwartsgesellschaft so verbreitet. Jede erdenkliche menschliche Handlungsweise kann durch das Suffix „Sucht“ in ein problematisches Verhalten verwandelt werden (Dollinger & Schmidt-Semisch 2007: 7). Das Spektrum reicht hierbei von den „klassischen“ Drogensüchten bis hin zu Substanz-ungebundenen „Süchten“ wie zum Beispiel „Sexsucht“, „Spielsucht“, „Internetsucht“ oder „Fettsucht“. Bücher, die es der*dem Leser*in erleichtern sollen, sich aus den Fängen ihrer*seiner „Sucht“ zu befreien, sind zu einem Kassenschlager avanciert. Der Begriff „Sucht“ ist fest in unserer Alltagssprache verankert, wenngleich er nur selten wirklich hinterfragt wird. Auch in der Wissenschaft hat sich das Suchtkonzept derart verfestigt, dass es von der Mehrheit der wissenschaftlichen Gemeinde kaum noch als hinterfragbare Theorie angesehen wird (Frenk & Dar 2000: 1), obwohl es keine eindeutige, auf hinreichenden wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Definition für dieses Konzept gibt: „addiction is a muddy term [which] […] has passed into that group of terms that elude precise definition“ (Ray & Ksir 1987: 24,26).